Projekt

Wie kann die Versorgungssicherheit der Bevölkerung bei einer bio- oder agroterroristischen Schadenslage in der Lebensmittelwarenkette gesichert werden?

Im Projekt werden BAT-Schadenslagen betrachtet, die direkt über die Kontamination von Lebensmitteln oder indirekt über die Infektion von Nutztieren die Gesundheit der Bevölkerung gefährden. Letzteres könnte zum Beispiel durch die absichtliche Kontamination von landwirtschaftlichen Produkten im Bereich der Futtermittelherstellung geschehen.

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Als exemplarisches Szenario wird ein Angriff auf die „Warenkette Rind“ betrachtet. Die „Warenkette Rind“ beginnt beim Import von Futtermittelkomponenten und führt über die Herstellung von Futtermitteln, die Aufzucht der Tiere, die Schlachtung und Verarbeitung bis zum Vertrieb fertiger Fleisch- und Milchprodukte im Einzelhandel. Im Falle eines bio- oder agroterroristischen Anschlags auf diese Warenkette wäre es notwendig, alle Bereiche der Warenkette in die Schadensanalysen und die Entwicklung von Handlungsoptionen einzubeziehen. Effektives und abgestimmtes Handeln der am Krisenmanagement Beteiligten ist dabei nur bei der gesicherten Verfügbarkeit von umfassenden und validen Fachinformationen möglich. Deshalb ist die Strukturierung und Bereitstellung von Fachinformationen ein wesentlicher Bestandteil des vom Verbund entwickelten Lösungsansatzes. Dies bezieht sich u. a. auf die Themenbereiche: Epidemiologie und Tenazität von Agenzien, Verfügbarkeit und Effektivität der Nachweisverfahren, Nachweisgrenzen, Probenaufbereitungsverfahren, Dekontaminationsverfahren, Umgangsvorschriften, Handlungsempfehlungen etc.. Darüber hinaus werden computer-basierte Verfahren zur Analyse von Warenströmen und zur Bewertung von Risiken und Krisenmanagementoptionen entwickelt (Kosten-Nutzen-Analysen). Fachinformationen, die nicht oder nur unvollständig vorliegen, werden innerhalb des Projektes erarbeitet bzw. aktualisiert. Ziel ist es zudem, eine Lösung zu erarbeiten, die alle im Projekt entwickelten und freigegebenen Ressourcen den Akteuren im Bedarfsfall über eine speziell konzipierte, gesicherte und erweiterbare Informationsplattform zugänglich macht. Parallel wird ein Übungs- und Schulungskonzept erarbeitet und exemplarisch umgesetzt.

Um die Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse zu garantieren und die Bedürfnisse der betroffenen Akteure zu berücksichtigen, sind Vertreter von Wirtschaftsverbänden, Wirtschaftsunternehmen sowie Länder- und Bundesbehörden eng in das Projekt eingebunden.

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